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Im Dorf Binabiburg stand in der so genannten Etz, einem kleinem Wald, recht der Bina vor über 65 Jahren eine Schießanlage der Kleinkaliberschützen. Jahrelang war der Schießplatz an Sonn- und Feiertagen ein liebgewordener Aufenthaltsort für Jung und Alt.

Die Binabiburger Schützen

Schon im Jahre 1890 lesen wir im Vilsbiburger Anzeiger von einem Schützenball der Schützengesellschaft Binabiburg im Schandl`schen Bräugasthaus. Meistens ging dem Schützenball ein Pferderennen am Nachmittag voraus und gleich anschließend war der Ball. Im Fasching waren dann sogar maskierte Schützen - Pferderennen.

Die Schießabende waren beim Schandlbräu. Im Jahre 1898 wurde dann bei der Christbaumfeier auch in der Kellerschenke geschossen.

Aber auch in der Etz wurde im Jahre 1900 schon ein Managerie - Preisschießen abgehalten.

Eine Unterbrechung der Schießabende kommt verständlicher halber durch den I. Weltkrieg zustande. Der erste Schützenball fand dann nach dem Krieg im Jahre 1921 statt. 1925 fand in der Etz ein Preisschießen und Hahnenstechen, Waldfest mit Rutschbahn und Schaukel für die Volksbelustigung statt. Dann wurde es aber still bei den Binabiburger Schützen. Eine Neugründung der Schützengesellschaft geschah im Dezember 1930 in der Heigl`schen Gastwirtschaft „Zur Schenke“.

Nach der Machtergreifung von Adolf Hitler wird dem Schützenwesen von staatlicher Seite her mehr Aufmerksamkeit geschenkt.

Aus der Schützengesellschaft wird die Kleinkaliberabteilung im Jahre 1931 gegründet. Der Sinn des Schießsportes hatte sich verändert und es wurde um die Bildung von einer Schutzabteilung und Kleinkalibergruppen im Schießsport geworben. Im Januar 1932 war die „wackere Kleinkalibergesellschaft“ von Binabiburg perfekt und im Herbst wurde dann auch gleich die neue Schützenhalle in der Etz errichtet.

Der neue Schießplatz in der Etz

Viele Fuhren Sand und Erdreich wurden in kameradschaftlicher Zusammenarbeit umgesetzt um die neue Schießhalle in der unwegsamen, dicht bewachsenen Etz richtig platzieren zu können.

Am Sonntag den 21. Mai 1933 war dann das Eröffnungsschießen, das mit einem Waldfest eine Woche später, seinen Abschluss fand.

Der Binabiburger Lehrer Rupert Lechner schrieb: „Die gefällige, in frischem Maiengrün gelegene Schießbude, wie das anschließende Wäldchen, enthalten schöne Plätzchen zur Erholung und Restaurierung. Dazu ist die Ortschaft Binabiburg nur fünf Minuten vom Schießplatz entfernt. Der Schießplatz ist in geradezu ideal, mustergültigen und in denkbar bester Lage.“

Die erfolgreichen Kleinkaliberschützen hatten aber auch Neider von „nichtsnutzigen Elementen“. So wurden im Jahre 1936 alle Fensterscheiben eingeschlagen, auch die Bänke bei der Halle und in dem angrenzenden Wald wurden demoliert.

Bei der daraufhin erfolgten Aussprache im Parteiheim (Schenke) wurde im Jahre 1937 über diese Vorkommnisse gesprochen. In Gemeinschaftsarbeit wurde eine Verbesserung der Anlage in`s Auge gefaßt, „um den edlen Schießsport, dem heute so viel Bedeutung zukommt auch weiterhin zu pflegen und zu fördern“ so schrieb nunmehr der Parteivorsitzende der Zelle Binabiburg - Rupert Lechner.

Der Schießbetrieb kam aber nicht mehr so recht in Schwung. Der II. Weltkrieg stand vor der Tür. Die Schießhalle in der Etz führte nunmehr ein kümmerliches Dasein.

Die Schießhalle

Sie war in Holzbauweise gefertigt und hatte ein oberes Stockwerk.

Im unteren Bereich befanden sich Tische und Bänke und er diente der Unterhaltung. Eine Holztreppe führte nach oben in den Schießstand. Dort waren auch einige Sitzgelegenheiten untergebracht und die aufklappbaren Schießtische an der Längsseite. Die Fenster wurden beim Schießbetrieb aufgestellt, so war der Blick zu den Schießscheiben, die sich am Berghang befanden, frei. Es wurde quasi in den Berg hineingeschossen. Vorne, unterhalb des Berghanges stand in einer Grube der Anzeiger, der die Schussergebnisse anzeigte.

An gar manches schöne Waldfest mit Karussell- und Schaukelbelustigung erinnert sich heute noch der 85 jährige Schlossbauer Georg Spirkl. Dabei bestand das Karussell aus einer Wagenachse, die in den Boden gerammt wurde und einem darauf sitzendem Holzrad. Auf das Holzrad kam ein langer „Laden“ (dickes Holzbrett) und schon war das Karussell fertig. Bei der Schaukel wurde ein großer Holzbalken zwischen zwei mächtige gegabelte Baumäste gelegt, Seile wurden befestigt. Auf den, an den Seilen befestigten Holzbrettern wurde dann gegeneinander geschaukelt. Einfach, gut, kostete nichts und machte viel Freude.

Die Schießhalle hatte es auch dem Binabiburger Benefiziaten Josef Aschenauer angetan. Sein täglicher Spaziergang führte ihn auf der Heubrücke über die Bina und über einen schmalen Steg über den Mühlbach zum Schützenstand. Er ließ sogar eine mit Brettern befestigte Treppe erbauen, um nicht im Morast des Berghanges zu versinken.

Die Schießhalle wird abgebaut

Der zweite Weltkrieg war da. Keiner ging mehr in die Etz zur alten Schießhalle, wo man doch dort so viele schöne und unterhaltsame Stunden verbrachte. Man hatte Sorgen und Nöte.

Peter Stadlöder, der „Wagner Peter“ vom alten „Badhaus“ der ehemaligen Hofmark Binabiburg kaufte die nun demolierte Schießhalle. Im Jahre 1942 wurde sie zerlegt und auf der alten Holzfahrt, die vom „Fischer“ zur „Höllmühle“ führte, aus der Etz gezogen. Neben dem Schandl´schen Bräuweiher in der Froschau fand sie nun einen neuen Platz und hier steht sie auch heute noch.

Die ehemalige Schießhalle ging in den Besitz der Familie Ortlieb über. Heute dient sie als Unterstand für allerlei Arbeitsgerät.

Der äußere Zustand hat sich nicht viel verändert und man erkennt heute noch unschwer, bei genauerem hinsehen, zu welchem Zweck diese hohe Holzhütte diente, - als Schießhalle der Binabiburger Schützen.

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