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Heiliger in Sachsen und Bayern


Eine Statue in der Pfarrkirche Binabiburg erinnert an den Heiligen

Am 16. Juni 1106 starb Bischof Benno von Meißen. 40 Jahre lang war er als zehnter Oberhirte seinem sächsischen Bistum vorgestanden. In den schweren Auseinandersetzungen seiner Zeit zwischen Papst und Kaiser hatte er sich für eine friedliche Beilegung eingesetzt. Besondere Verdienste hatte er sich um die Mission der slawischen Bevölkerung erworben. Bald nach seinem Tod wird er als Heiliger verehrt.

Die Einführung der Reformation in Sachsen hatte die Zerstörung des Benno-Grabes zur Folge. Seine Reliquien konnten jedoch rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Die heimliche Rettung der Gebeine durch Herzog Albrecht V. nach München im Jahr 1576 wurde als Sieg im Glaubenskampf gewertet und als persönlicher Triumph des Hauses Wittelsbach gefeiert. In einer feierlichen Prozession wurden die Gebeine Bennos am Isartor empfangen und in die Herzogspitalkirche gebracht. Alle Glocken Münchens läuteten, der Klerus und die Vertreter der Stadt waren zugegen. Ein eigener Torbogen aus Stein war an der Isarbrücke errichtet worden, der bis 1797 als „der rothe Turm“ bekannt war. Das Heiligtum wurde zunächst als fürstliches Eigentum in der Hofkapelle aufbewahrt und erst 1580 auf Bitten der Geistlichkeit zur öffentlichen Verehrung in die Münchner Frauenkirche übertragen. 1604 war die Erhebung des heiligen Benno zum Stadt- und Landespatron. Schon bald wuchs die Popularität. Zu dieser Volkstümlichkeit des sächsischen Bischofs hatte vor allem das seit 1598 häufiger von den Jesuiten aufgeführte Drama „Benno“ beigetragen, das vom Leben und Schicksal des Heiligen handelte. 1601 wurden die Reliquien im Schausockel einer kostbaren Silberbüste des Heiligen deponiert. Der Ruf des wunderkräftigen Heiligtums verbreitete sich bald im ganzen Land und löste einen ungeheueren Zustrom von Wallfahrten aus, deren Votivgaben und Geldspenden die Opferstöcke reichlich füllten. Noch im Juni des Jahres 1603 wurde mit dem Bau einer Benno-Sakristei begonnen, und 1604 konnte nach dem Entwurf von Hans Krumper der Benno-Bogen errichtet werden. Er schmückte den Münchner Dom bis 1858. Neben der Schmerzensmutter in der Herzogspitalkirche waren der Benno-Altar in der Frauenkirche die berühmtesten Gnadenstätten Münchens. Am 31. Mai 1603 wurde in München die Bennobruderschaft zur Unterstützung verarmter Bürger und Handwerker gegründet. Bereits in diesem Jahr kamen 80 auswärtige Pfarreien in Prozessionen zum Heiligen. Ursachen für die Wallfahrten waren oft das Verlöbnis wegen innerer Krankheiten und rheumatischen Leiden. In zahlreichen bayerischen Kirchen findet sich sein Bild – als Bischof mit den Attributen Fisch und Schlüssel.

Die unmittelbare Nähe zur Freisinger Bistumsgrenze brachte vermutlich den München/Freisinger Bistumsheiligen Benno in die Binabiburger Pfarrkirche. Hier befinden sich im Presbyterium auf der linken Seite erhöht, die Figur des heiligen Benno und rechts des Regensburger Bistumsheiligen Wolfgang. Als Allianzfiguren waren Benno und Wolfgang bis nach dem großen Brand von Binabiburg vom 7. Mai 1901, die Hauptfiguren auf dem barocken Hochaltar. Nach dem Brand wurde die stark verrußte und beschädigte Kirche renoviert. Pfarrer Joseph Rettenbeck hatte einen neuen neugotischen Hochaltar vom Landshuter Kunstschreiner Reichwein im Jahr 1903 angeschafft. Dieser Altar passte jedoch nicht so recht in die eigentliche barocke Altarkomposition mit den Nebenaltären und wurde stückweise abgetragen. Der barocke Stiftungs-Kreuzaltar – der hl. Dorothea geweiht - mit der Bild-Darstellung „Beweinung Christi“, fungiert seit der Renovierung 1974 als Hochaltar. Benno und Sankt Wolfgang kamen in die Muschelnische im südlichen Kirchenschiff, wo dieser Kreuzaltar stand. Bei der Renovierung im Jahr 2000 wurde die Altar-Muschel zugemauert, Benno und Wolfgang kamen in das Presbyterium.

250 Jahre sind die beiden Holzfiguren alt. Pfarrer Fr. Andreas Hözendofer stattete die Binabiburger Kirche 1757 mit einem neuen Hochaltar aus. Zwei neue Statuen - Wolfgang und Benno - kamen vom Vilsbiburger Bildhauer Wagner, welcher dafür den Lohn von 61 Gulden 30 Kreuzer erhält.

Die Beliebtheit des heiligen Benno als Bayernpatron kommt zum Ausdruck in seiner liturgischen Vorrangstellung, in vielen Abbildungen und Figuren in bayerischen Kirchen und Kapellen und schließlich auch in dem alljährlich in München feierlich begangenen Bennofest. Die Figur des heiligen Benno mit Mitra und Bischofsstab in der Kirche Binabiburg, hat außer dem in der linken Hand haltendem Buch keine Attribut mehr, Schlüssel und Fisch sind leider abhanden gekommen.

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